Der Ixeia ist ein 2.837 m hoher Berg, der namensgebend für den Campingplatz ist. Dieser liegt direkt neben einem schönen, klaren Bergbach. Es gibt große Warnschilder, die darauf hinweisen, dass der Wasserstand hier aufgrund eines Kraftwerks schnell ansteigen und fallen kann. Eben solch ein Schild habe ich genutzt, um mein Handy darauf zu platzieren, damit es dort als WLAN-Router agieren kann. Leider ist es hier abgerutscht und in die Tiefe auf einen Stein gestürzt. Jetzt habe ich einen kaputten WLAN-Router.
Nun, eigentlich sind wir ja zum Klettern hier. Das hat sich jedoch schnell als Fehler herausgestellt. Nicht etwa wegen der Routen, sondern wegen der südlichen Ausrichtung der Kletterwand und der immer noch sehr hohen Temperaturen. Daher ist das Klettern genau so wie wir hin und wieder ins Wasser gefallen.
Es haben sich äußerst schöne Wanderungen ergeben und wir haben auch einen Entspannungstag eingelegt. Eine besondere Wanderung hat uns in Richtung Ixeia geführt. Auf dieser 18 km langen Wanderung mit 1000 Höhenmetern sind wir an verschiedenen Bergseen vorbeigekommen, die so wirkten, als seien sie aus einem Bilderbuch gefallen. Das unbedachte Baden in den Bergbächen ist jedoch nur nach vorheriger Inspektion des Wassers empfehlenswert, da es sonst, wie ich es erfolgreich ausprobiert habe, zu zahlreichen Blutegeln auf der Haut kommen kann, die sich hier am liebsten auch schnell einleben würden.
Schon beim Einbiegen auf den nächsten Campingplatz wurde uns die allgegenwärtige Präsenz des Kletterns in dieser Region bewusst. So kamen wir nicht nur an einem kleinen Kletterladen vorbei, sondern waren auch von Kletterern mit freiem Oberkörper und angemessener Hippie-Ausstrahlung umgeben. Überall hingen Seile an den Bäumen und standen Vans herum, die offenbar nur dazu dienten, Kletterer zu den passenden Wänden zu befördern. Doch beim näheren Hinsehen erschloss sich mir nicht, wofür all diese Kletterer ihre Neoprenanzüge in der Sonne trockneten. Wie wir aber bald lernen sollten, ist das Klettern in Rodellar ein eher neues Phänomen. Das eigentliche Go-to in der Region ist das Canyonining. Aber dazu später mehr!
Der Campingplatz
Der „Camping Mascún“ zeichnet sich nicht nur durch seine vielen Bäume, sondern auch durch einen erdrückend schlechten Handyempfang aus. Daher sind wir direkt nach unserer Ankunft von Platz 9 auf Platz 6 gewechselt, da man dort zumindest gelegentlich Internet empfangen konnte, wenn man das Handy mit der richtigen Ausrichtung im Dachzelt positionierte. Die Bäume spendeten dafür viel Schatten, was angesichts der hohen Temperaturen während unseres Aufenthalts sehr angenehm war. Zusätzlich boten sie zahlreiche Möglichkeiten, eine Hängematte aufzuhängen. Das war sehr gut, denn in der Hängematte zu baumeln ist mir inzwischen zu einem lieb gewonnenen Hobby geworden.
Klettern
Die zahlreichen ausgewiesenen Kletterwände waren der eigentliche Grund für unser Interesse an der Region und wir sollten nicht enttäuscht werden. Nach einem kurzen Fußmarsch durch Rodellar hinab an den Fluss war man mittendrin in einem Klettergebiet, das sich durch momentan 728 Routen, davon viele überhängend, in gehobenem Schwierigkeitsgrad auszeichnet. Unser Kletterlevel ist hier eher an der unteren Kante angesiedelt. Wir trauen uns auf jeden Fall an die 6as und geraten bei 6bs und 6cs ins Kämpfen. Nachdem wir einen Kletterführer gekauft hatten, fanden wir mehrere Wände, die voller Routen für uns waren. Dazu gehörte ein kleiner trockener Canyon, in den nur mittags die Sonne fiel, sowie eine Nordwand direkt neben dem Fluss. Des Weiteren waren wir an einer Wand namens „El Camino”, von der aus man den Blick über das gesamte Tal und die zahlreichen Höhlen genießen konnte und die morgens auch noch im Schatten lag.
Die Routine an unseren Klettertagen war immer ähnlich. Nach dem Frühstück sind wir irgendwohin zum Klettern gegangen, bis es so warm wurde, dass wir förmlich zerschmolzen sind. Dann kühlten wir uns im Fluss ab, aßen etwas und wechselten zu einer Wand, die auf jeden Fall schattig war. Das war der erste wirklich konsequente Kletterteil auf dieser Reise.
Der Canyon
Unsere niederländischen Nachbarn waren langjährige Canyon-Erfahrene und äußerst nett. Sie haben uns stark dazu motiviert, eine geführte Tour zu machen. Auch andere Kletterer, die wir getroffen haben, berichteten begeistert davon, sodass wir uns schließlich dafür entschieden.
Unser Tourguide Kevin versorgte uns mit dem nötigen Material und brachte das notwendige Know-how mit, auf was man in der schmalen, felsigen Formiga Schlucht mit ihren vielen Rutschen und Pools achten muss, wenn man dem Wasser folgt. Unsere Tour begann am Parkplatz. Von dort aus sind wir zunächst auf einem Wanderweg mit teilweise klettersteigartigem Ausbau bis zum Einstieg gewandert. Am Einstieg haben wir uns dann in den Canyon abgeseilt. Die nächsten vier Stunden waren wir damit beschäftigt, auf steinernen Rutschen hinunterzusausen, in enge Felsspalten zu springen und uns in Wasserfälle abzuseilen, wobei wir meist in kleinen, tiefen Pools landeten, die mit klarem, kaltem Wasser gefüllt waren. Besonders spaßig ist mir ein acht Meter hoher Sprung in eine enge, kleine Schlucht und besonders gruselig das Durchtauchen einer kleinen Höhle in Erinnerung geblieben. Das war ein perfekter Pausentag vom Klettern und wir sind beide sehr froh, dass wir das gemacht haben.
Wandern
Wenn wir nicht gerade im Fluss gespielt oder an der Wand herumgehangen haben, waren wir auf Wanderungen unterwegs. Dabei haben wir großartige Landschaften mit hohen Felsen und tiefen Schluchten entdeckt. Wir haben aber auch ein verlassenes Dorf gefunden – wobei „verlassen” vielleicht zu hart ist, denn eine kleine Gruppe Ziegen ist hier eingezogen.
Schon als wir in die Schlucht einbogen, in der sich die kleine Straße zum Campingplatz „Valle de Bujaruelo” hinaufschlängelt, war klar: Wir haben wieder einen atemberaubenden Fleck der Erde gefunden. Die Straße ist an vielen Stellen zu schmal, als dass zwei Autos aneinander vorbeikommen. Das ist allerdings auch nur äußerst selten notwendig, da die Straße nur zur Zufahrt zu zwei Campingplätzen und vielen Wanderwegen dient. Neben der Straße befindet sich der tosende Rio Ara, der mit Kanu-Wildwasser-Grad 5 (der schwerste Grad) bewertet ist. Gerade zur Zeit unserer Ankunft ist besonders viel Wasser zu verzeichnen, da auf den hohen Gipfeln die Schneeschmelze noch in vollem Gange ist. Direkt neben der Straße ragen steile Wände etwa 600 Meter in den Himmel.
Camping
Der Campingplatz liegt in einer Schlucht, was einerseits natürlich eine atemberaubende Kulisse bietet, andererseits aber auch dafür sorgt, dass die Sonne hier erst spät über die Gipfel schaut und auch früh wieder hinter diesen verschwindet.
Folgt man der Straße mit dem Fahrrad für drei Kilometer und überwindet dabei 100 Höhenmeter, erreicht man ein malerisches Hochplateau. Dort liegen ein weiterer Campingplatz, eine Gaststätte und ein großer Parkplatz. Dies ist der Ausgangspunkt für alle möglichen Aktivitäten im Gebirge.
Klettern
Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, auf einschlägigen Websites nach Klettermöglichkeiten Ausschau zu halten, und tatsächlich sind wir hier fündig geworden. Eine kleine Wand mit neun schönen Routen hat uns mehrmals zum Klettern gelockt, ohne dass wir unsere Komfortzone in puncto Schwierigkeit groß verlassen mussten. Dennoch haben wir hier unsere ersten Multipitch-Versuche in Angriff genommen und ich (Wanja) habe mich an meiner ersten 6c versucht.
Wandern
Durch dieses malerische Tal schlängeln sich zahlreiche Wanderwege, an grünen Kuhwiesen und kleinen Wäldchen vorbei und über viele Bergbäche, die aus allen Richtungen zusammenfließen um sich hier im Rio Are zu vereinen. Folgt man den Wegen Richtung Gipfel, kämpft man sich durch Wäldchen auf steile Schotterpisten hoch, die wiederum auf von Murmeltieren bewohnte Wiesen treffen. Überall blühen verschiedene Blumen in unterschiedlichen Farben, und selbst mein ungeschultes Auge erkennt beispielsweise den Enzian oder verschiedene Disteln. Das Gelände wird rauer und die brütende Hitze weicht einem starken Wind, sobald man den ersten Pass bezwungen hat. Die Gipfel selbst sind für Wanderer nicht zugänglich. Die Wände sind steil und immer wieder auftauchende Schneefelder bieten Bergsteigern ein wahres Paradies. Dafür sind wir weder von unserem Equipment noch von unserem Können her vorbereitet, daher haben wir uns für einen niedrigeren Gipfel entschieden. Auch hier war der Wind so stark und der Untergrund so lose, dass wir beide froh waren, als wir den Abstieg Richtung Tal wieder antreten konnten.
Beim Wandern in diesen Gebieten fühle ich mich pudelwohl und habe einfach das Gefühl, Orte zu sehen, die mich absolut beeindrucken. Viel besser als Stadtbesichtigungen also!
Neues und Unbekanntes ist doch immer wieder spannend. Eine Wüste habe ich zum Beispiel in meinem Leben noch nie gesehen. Daher haben wir uns entschieden, auf dem Weg zum nächsten Campingplatz die Wüste „Bardenas Reales” anzusehen. Unsere Vorab-Recherche hat ergeben, dass es sich hierbei um einen wirklich sehenswerten Ort in Spanien handeln muss, denn in vielen Foren wurde von diesem Erlebnis geschwärmt. Als wir schließlich an der Touristeninformation ankamen, war meine Vorfreude tatsächlich schon groß. In weiser Voraussicht sind wir mit in den Pick-up von Ylvas Eltern gekrabbelt, damit wir bei dieser aufregenden Offroad-Fahrt den Caddy nicht zerlegen.
Die Fahrt durch die Wüste sollte etwa 45 Minuten dauern. Als wir nach 20 Minuten immer noch von Äckern umgeben waren, wurde mir schließlich klar, dass der Begriff „Wüste” für manche Orte eher eine Definition zu sein scheint. Das Gebiet ist ehemaliger Meeresboden und hat sehr lehmreiche Erde. Immer wieder erheben sich kleine Hügel, die an ihren Hängen starke Erosionserscheinungen aufweisen. Alles in allem war es ein ganz witziges Ereignis, aber meine Vorstellung von Wüste mit Sand, Sonne, Karawanen und Oasen wurde auf ganzer Linie enttäuscht. Dafür hätten wir wohl doch den Sprung nach Marokko wagen müssen.
Camping neben Löffel-Biscuits
Vom Campingplatz „Armalygal” aus hat man bereits eine hervorragende Aussicht auf die „Mallos de Agüero”, ein Felsmassiv, das sich durch seine in den Himmel ragenden Felsen auszeichnet.
Genau diese Felsen sind natürlich das offensichtliche Ausflugsziel. Der Weg führt über einen breiten, wirklich beeindruckend dreckigen Fluss, der für Rafting-Ausflüge kommerzialisiert wurde. Als wir am Fuße der Felsen ankamen, konnten wir die Struktur des Gesteins genauer betrachten. Es wirkt, als hätte der Schöpfer dieser Felsen faust- bis fußballgroße Steine genommen und diese mit Lehm als Mörtel hoch in den Himmel aufgestapelt.
Abgerundet wird das Bild von Geiern, die in der Thermik neben den Felsen kreisen. Besonders zahlreich sind die Gänsegeier, die hier eine der größten Kolonien Europas bilden und mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,8 Metern stundenlang ohne einen einzigen Flügelschlag durch die Lüfte segeln. Neben den Gänsegeiern lassen sich auch Schmutzgeier, Steinadler, Schlangenadler und Habichtsadler beobachten, die die steilen Felswände als idealen Lebensraum nutzen. Die Geier profitieren von den Aufwinden an den Felsen, um Höhe zu gewinnen, und suchen in den umliegenden Gebieten nach Nahrung. [1]
Für erfahrene Kletterer mit großen Multipitch-Ambitionen ist das Gebiet sehr gut geeignet. Zum Klettern sind wir allerdings nicht hier.
Agüero
Der kleine Ort, der sich direkt an den Campingplatz anschließt, erstreckt sich über einen Hügel. Ein großer Blickfang ist hier die kleine Kirche, die schon von weitem zu sehen ist. Die steilen Gässchen schlängeln sich zwischen den Häusern den Berg hinauf, von dem aus die „Mallos de Agüero” sehr gut zu sehen sind.
Nun, der Titel verrät es ja bereits. Auch diese Erfahrung ist uns nicht erspart geblieben. Nachdem wir auf dem Campingplatz „Angosto” nahe „Villanañe” angekommen waren, habe ich es noch geschafft, eine kleine Runde die Gegend zu erkunden. In der folgenden Nacht waren Ylva und ich eifrig damit beschäftigt, zwischen Dachzelt und Toilette hin und her zu rennen. Wir haben wohl irgendetwas Unverträgliches gegessen oder getrunken. Zu dieser Tätigkeit gibt es naturgemäß wenig zu berichten und auch wenige Fotos von diesem Platz.
Soweit ich das jedoch erkunden konnte, gab es hier nichts Spannendes zu entdecken, weshalb wir bald und bei bester Gesundheit wieder abgereist sind.
Auf der Anfahrt haben wir aber noch einmal eindrucksvolle, verfallene Gebäude gesehen.
Nachdem wir lange und ausgiebig die Küste der Iberischen Halbinsel erkundet haben, zieht es uns nun ins Landesinnere. Der Campingplatz Naranjo de Bulnes liegt in der Nähe eines klaren und schön kalten Bergflusses. Dieser fließt in einem breiten Tal, das von etwa 1000 m hohen Bergen umgeben ist. Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, in dem Fluss zu schwimmen.
In 15-minütiger Laufnähe zum Campingplatz haben wir eine schöne Kletterwand mit Routen in unserem Schwierigkeitsgrad gefunden. Das konnten wir sehr gut ausnutzen, wenngleich immer wieder kleinere Regenschauer unsere Klettererfahrung unterbrachen.
Die Berge an dieser Stelle sind erstaunlich hoch und durch Wanderwege kaum erschlossen. Gerade die Wege, die zu den Bergspitzen führen, scheinen hauptsächlich von Kühen genutzt zu werden.
An einem schönen, wenngleich sehr schwülwarmen Abend habe ich mich dazu entschlossen, einen der Berge zu erkunden. Nach vier Kilometern und knapp 1.000 Höhenmetern erreichte ich eine Hochebene mit einer wunderbaren Atmosphäre. Eingebettet in die umliegenden Bergspitzen lag eine saftige Kuhweide samt Mutterkuhherde. Eine kleine Gruppe hauptsächlich zerfallener alter Gebäude deutet darauf hin, dass hier einst Menschen im Einklang mit den Bergen gelebt haben.
Es gibt Orte, an denen wir ankommen und die uns einfach überzeugen. So ging es uns am „Camping Playa de Troenzo” im Norden Spaniens. Von unserem Stellplatz aus blickten wir direkt auf eine Bucht, die je nach Wasserstand einen zwei Meter oder einen 50 Meter langen Sandstrand hat. Hier lassen sich immer wieder Surfer beobachten, die mehr oder weniger erfolgreich die Wellen reiten. Auf der anderen Seite der Bucht ragt eine Landzunge weit in den Atlantik. Wenn man sich ganz nach vorne traut, kann man an der Steilküste viele Höhlen und große Löcher im Fels beobachten, durch die das Wasser bei jeder Welle tosend hindurchgedrückt wird. Gerade nachts hört man auch immer wieder ein lautes Donnern, das von Wellen verursacht wird, die in einer Höhle enden.
Von den Surfern inspiriert, haben wir uns auch mit dem SUP ins Wasser begeben und stümperhaft versucht, es ihnen gleichzutun. Das ist uns aber nur bedingt gelungen. Einerseits lag das an unserer fehlenden Hartnäckigkeit, andererseits war es dem unfassbar großen Volumen des Subs geschuldet, wodurch es einfach träge wird. Ein sehr großer Spaßfaktor wurde uns allerdings durch ein kleines aufblasbares Bodyboard beschert. Es war leicht zu handhaben, wurde von den Wellen gut erfasst und so ist man mit hoher Geschwindigkeit dem Strand entgegengesurft! Ich (Wanja) bin auf jeden Fall von dem Sport im Allgemeinen begeistert und möchte auch das Surfen irgendwann nochmal lernen.
Bei Ebbe haben wir Spaziergänge entlang der Klippen unternommen und dabei die verschiedenen Watttiere beobachtet, die sich, sobald man vorbeiläuft, panisch in Sicherheit bringen. Das war im Nachhinein betrachtet auch die bessere Wahl, denn Ylva hätte sie sonst gefangen. Überall an den Felsen waren auch Napfschnecken zu finden. Sie passen ihre Näpfe perfekt an den Felsen an, sodass sie sich bei Ebbe mit einer Zugkraft von 3,5 kg/cm² am Stein festsaugen können. So verhindern sie nicht nur, dass sie bei Ebbe verspeist werden, sondern sind auch gegen Wellen und Austrocknen geschützt.
Nicht alles Meeresleben konnte sich jedoch vor uns retten, denn zum Abendessen gab es Seeteufel und leckeren Garnelenreis. Die Bemerkung der Kellnerin, die mir den Seeteufel empfohlen hat, war: „Ugly but Tasty“ – und damit sollte sie recht behalten.
Schon vom Campingplatz aus konnten wir am Horizont eine majestätische Bergkette erkennen, die sich in den Himmel erhob. Sie genauer zu beobachten, ist nun das nächste Ziel auf unserer Reise.
Und wieder einmal zeigt sich, dass die Atmosphäre auf VanSite-Plätzen einfach einzigartig ist. Auf dem Platz „Quinta Viana“ in der Nähe von Perelhal, im grünen Norden Portugals, sind wir wieder auf eine herzliche Gastfamilie gestoßen. Die zwei Schäferhunde der Familie haben uns vom ersten Tag an begleitet, als wären wir schon immer Teil dieses Ortes gewesen.
Mit dem Gastgeber und anderen Campern haben wir uns am Abend am Lagerfeuer getroffen. Besonders schön war, dass wir ein Paar mit Dachzelt wiedergetroffen haben, dem wir bereits auf vorherigen VanSite-Plätzen begegnet sind.
An einem Tag sind wir mit unseren Klapprädern zum Strand gefahren. Auf dem Weg sind wir, wie so oft in Portugal, an vielen alten und teilweise verfallenen Steingebäuden vorbeigekommen. Übrigens: Mit gut geölten Fahrradketten macht das Radfahren gleich viel mehr Spaß!
Der Strand war nicht besonders aufregend und auch die Gebäude im Ort sahen ziemlich alt aus – fast so, als wären sie aus den 70er Jahren übrig geblieben.
Herzliche Grüße Ylva und Wanja
P.S.: Unser nächster Beitrag kommt dann schon aus Nordspanien!
Auf dem Weg zu den Picos de Europa, wo wir unseren nächsten längeren Aufenthalt planen, sind wir in Salir do Porto vorbeigekommen. Der kleine Ort liegt malerisch an einer fast schon kitschigen Bucht. In der Nähe liegt der Ort Nazaré, der für die höchsten Wellen der Welt bekannt ist. Hier werden im Winter tatsächlich Höhen von bis zu 30 Metern erreicht, die von sogenannten Big-Wave-Surfern geritten werden. Möglich macht das der „Canyon von Nazaré“, ein bis zu 5.000 Meter tiefer Unterwassergraben, der sich vom Atlantik bis direkt vor die Küste zieht. Durch diese besondere Formation werden die Wassermassen so gebündelt, dass hier einige der größten Wellen der Welt entstehen. Während unseres Aufenthalts war allerdings keine Wellen-Extremsaison, das Wellenradar hat nur Wellen von 1 bis 2 Metern vorhergesagt.
Von zwei netten Menschen, die mit uns auf dem VanSite Platz waren, wurden wir auf Dinosaurierspuren hingewiesen, die es hier an der Küste geben soll. Gemeinsam haben wir uns dorthin auf den Weg gemacht. Die Spuren authentisch und gut auf Fotos festzuhalten, war allerdings gar nicht so einfach – ihr müsst uns das also einfach glauben.
Unser Stellplatz hat uns mit seinem Ausblick und der pragmatischen Infrastruktur überzeugt. Es gab ein Plumpsklo, eine Dusche und ein Spülbecken mit kaltem Wasser, alles an Sickergruben angeschlossen. Also haben wir die umweltfreundliche Bioseife genutzt und festgestellt, dass diese einfache Ausstattung völlig ausreicht – vielleicht macht uns das ja zu echten Hipstern.
Unser nächster Halt führte uns auf den „Orbitur Costa de Caparica“ Campingplatz. Die Preise der bekannten Campingplatzkette machen hier die Nähe zur Metropole Lissabon deutlich, was aber den beeindruckenden Zustrom anderer Camper keineswegs gebremst hat.
In direkter Nähe erstreckt sich ein Strand mit zahlreichen Cafés, Bars und Surfschulen. Hier konnten wir unseren kleinen Konsumgelüsten nachgeben und haben uns an einer Pop-up-Bude eine Açaí-Bowl genehmigt, die überraschend lecker war. Wenn man den Blick ins Hinterland richtet, entdeckt man schöne Wandermöglichkeiten, die über Felsvorsprünge führen und einen tollen Blick über die dicht bebauten Vororte von Lissabon bieten. Die Gegend ist übrigens unter Surfern sehr beliebt und zieht auch viele Tagesausflügler aus der Stadt an.
Eigentlich waren wir aber hier, um Lissabon zu besichtigen. Auch wenn mir andere Reiseblogs vielleicht widersprechen würden, glaube ich, dass man die Stadt durchaus an einem Tag erkunden kann.
Beeindruckend ist die touristische Dichte und die Infrastruktur, die vor allem auf Besucher ausgelegt scheint. Das ist aber auch verständlich, denn Lissabon bietet eine beeindruckende Anzahl an Kirchen, kleinen Schlössern, prunkvollen Stadtgebäuden und anderen historischen Bauwerken, die darauf warten, entdeckt zu werden. Da uns beiden aber die Geduld fehlt, uns mit allen Details und historischen Hintergründen zu beschäftigen, sind wir einfach entspannt durch die Stadt geschlendert und haben geschaut, was es zu entdecken gibt. Besonders aufgefallen ist uns die berühmte Straßenbahn mit ihren historischen Wagen – ein echter Hingucker, der Lissabon zu einem kleinen Paradies für Trainspotter macht. Ein weiteres schönes Detail sind die vielen bunten Fliesenfassaden, die das Stadtbild prägen.
Abgerundet wurde unser Tag durch einen Besuch in einem Café, wo wir Cappuccino und sehr leckere, brötchenartige Gebäcke probiert haben. Die kleinen Puddingteilchen – Pastéis de Nata – gab es für 2,60 € für zwei Stück, was für eine so touristische Stadt wirklich günstig ist.
Alles in allem ziehen uns Stadtbesichtigungen aber nicht übermäßig an, weshalb wir Porto auf dieser Reise vermutlich auslassen werden.
Und damit liebe Grüße aus Portugal
Ylva und Wanja
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